Re: Der erste Christ war nicht Jesus von Nazareth, sondern...

Die Ewige Religion

Geschrieben von WiTaimre am 27. Jan 2007 07:12:

Als Antwort auf: Der erste Christ war nicht Jesus von Nazareth, sondern... geschrieben von Ahmet am 25. Mai 2005 20:04:03:

Salaam, Ahmed :)

>Einer von diesen Aufständischen war Jesus von Nazareth,
- das ist in keinem Punkt im Neuen Testament belegbar. Im Gegenteil, der Biografie nach, die man da liest, wo Christen nachzulesen pflegen, gilt: sich dem Staat und dessen Gesetzen einzufuegen. Darueber gab es auch zitierte Debatten, die Jesus jedesmal zugunsten der bestehenden Verhaeltnisse entschied. Volk wollte gern, dass er die Roemer als Besatzung loszuwerden helfen sollte, aber er tat eben genau das nicht und liess sich wortlos schon alleine dafuer, dass im Volk es manche gewollt hatten, hinrichten.

>der um das Jahr 35 n.Chr. vermutlich nach Johannes dem Täufer begann,

- um das Jahr 35ndZ ist Jesus v.Nazareth, der nur 33 jaehrig wurde, zumindest datierbar mit 30 Jahren als Lehrer zu arbeiten begann, schon mehrere Jahre tot und nach christlichem Wissen schon auferstanden um seine Gemeinde. Die Geburt ist datiert am Kaiser Augustus von Rom, am Koenig Herodes Judaeas und am Prokurator Quirinus der Besatzung, die jedes Jahr den Prokurator zu wechseln pflegte (bis auf Ausnahmen). Weil Koenig Herodes dann etwas fuer dessen Charakter leider nicht untypisches tat und Jesus eins der Kinder "bis zu zweijaehrig" war, die Herodes vor seiem eigenen Tod hat umbringen lassen wollen, und er genauer datierbar im Jahre 4 vdZ starb, kommt als fruehest moegliches Todesdatum Jesu das Jahr 27ndZ infrage. Johannnes der Taeufer, sein Cousin, trat zum Lehren an mit 30 Jahren, wenn es etwas eher war als Jesu Begin des Dienstes, mit 30 hatten diese Familien Arbeit fuer den Glauben zu tun, Johannes d.T. ist ein halbes Jahr aelter, denn die Mutter Maria besuchte die Mutter Elisabeth, ihre Cousine, die viel aelter war und schon eher schwanger war, um ihr im Hause zu helfen.

>...kritisch gegen die Römer und die vom Kaiser geduldeten heuchlerischen Tempelpriester (Pharisäer) zu kämpfen.

- ups - so geht es auch nicht - Jesus und die Aposteltexte kritisieren nicht die Roemer, man kann nur finden, dass der spaetest geschriebene Text "Apokalypse Johanni" Roemer der Grosstadt als normale Suender tadelt (an der Stelle sagt er aber Babylon - und meint es vielleicht sogar wirklich), dort - aber nicht die Regierung durch Rom.
Das ist ja eben grad auffaellig wie ein Loch in der Mitte des historischen Hintergrundes, denn zu kritisieren gaebe es viel. Aber auch Juden pflegten sich darum nicht in ihren gebotsrelevanten Texten schriftlich zu kuemmern.

>Selbst lange nach seinem Tod, also auch um das Jahr 310 n. Chr. waren die Aufstände noch immer an der Tagesordnung.

ups - 300 Jahre mit 10 grossen Ausrottungsversuchen der Roemer gegen Christen und auch welchen gegen Juden - welche beide in den Legionen als Soldaten getreu dienten, Positionen bis rauf zur engsten Garde am Thron bekleideten, also Leibwache, da ist nicht einmal ein Fall berichtet, dass Christen oder Juden aufstaendisch waren, ausser dem Grossen Juedischen Freiheitskrieg, 70 ndZ und 135 ndZ nochmal, wo wir beidemale unterlagen, und wo die Christen sich auch nicht fuer den Staat Judaea oder gegen Rom engagierten - sodern beiseite gingen. Juden im Hl.Land, als Juden, die bemuehten sich durchaus auch hartnaeckig, diie Besatzung zum Abziehn zu bewegen, nach drastischen Massnahmen dieser als Besatzung. Aber Pharisaeer lehnten Aufstaende ab.
Pharisaeer sind Rechtsgelehrte und Akademiker, die die Schulen der Religionsrechte betrieben, und nicht der Tempeldienst, der die Opfer an Feiertagen fuer das Volk darbrachte.

- ansonsten lag die Gewalt-Aktion komplett auf der anderen Seite: Rom als Reich ging brutal gegen Juden und Christen (und auch andere) vor. Das ist vieletausendemale bezeugt.
- Wo hast Du denn das Gegenteil her?

>Bis dahin gab es noch keine Christen.

- Also hier muss man Dich irgendwie falsch informiert haben.
Das ist in meinem Forum "interConfessio" geschildert, was "Christen" ist.

>Aber Jesus von Nazareth muss ziemlich was bewirkt haben, dass sein Name auch 300 Jahre später noch immer in aller Munde war. Über Jesus von Nazareth erzählte man sich, dass er das Reich Gottes und das Letzte Gericht Gottes verhiess. Ja sogar, dass Jesus von Nazareth zurückkommen werde, um die Gottergebenen zu retten.

- naja, der Tag des Gerichts wurde von altersher erwartet, seit Jahrhunderte, auch biblisch. Es war nicht der Hauptanteil der Verkuendigungen Jesu. Lies mal im NT nach. Er mahnt, dran zu denken, dass alles gerichtet werden wird bei G0TT, und darum soll man hier schon richtig leben. Aber was seine eigene Rolle darin betrifft, schildert er unkonkret als von einem "Menschenkind / Menschensohn", doch die Auslegung, wie sie Dir vorschwebt, kam nicht zugleich auf, denn er schlichtet zwar Rechtsfragen, was als Rabbi sein Job war, macht aber nichts darueber hinaus, und er mahnt auch keine Nichtjuden, stellt keine Truppen zum Kaempfen auf, wird nicht erwaehnt als jemand, der etwaa auch nur ganz normal bewaffnet waere. Er sagt, sein Reich sei nicht von dieser Welt, und Des VATERS Reich sei schon da.

>Als das Römische Reich wankte, hatte Flavius Valerius Constantinus, der um 274 n. Chr. in Naissus (Nis) als Sohn von Constantius I. und dessen Konkubine Helena geboren wurde,

-ehm, Konkubine zu sagen ist eine Frechheit, es handelt sich um St.Helena, die ganz normale Ehefrau des Constantius, als er noch nicht Imperator war. Als er Imperator wurde, warf er sie und seinen Soohn raus, und heiratete eine andere
- sag mal, was fuer Zeug liesst du da? - Machen die immer aus den Opfern die Taeter???

- die Vision, sich als den zurückgekehrten "Messias" zu geben, welchen das jüdische Volk schon länger erwartete. Flavius Valerius nannte erstmals und prägte damit um 312 n. Chr. den griechischen Ausdruck "Christus" und beanspruchte diesen Titel für sich.

- häh??? - ein "christus" (adjektivisch) ist ein Gesalbter, ganz neutral und auch viel aelter. Ich hab es in meinem Forum erklaert. Constantin war ein zum Taufen bereits "gesalbter" Katechumene, das Oel dafuer heisst Katechumenen-Oel, es fehlt dann nur noch die Wassertaufe, was er vollendete, als er zum Sterben kam. Man machte das damals zweitlich nicht alles zugleich.

>Das heutige Christentum entstand also aus der Vision des Flavius Valerius Constantinus.
>Am Vorabend der Entscheidungsschlacht gegen Maxentius, seinen Rivalen in Italien, im Jahr 312, soll Flavius der Legende nach ein Kreuz mit der Inschrift „In diesem Zeichen wirst Du siegen” (traditionell lateinisch wiedergegeben mit „in hoc signo vinces”) erschienen sein. Flavius Valerius Constantinus brachte Maxentius an der Milvischen Brücke in der Nähe von Rom die entscheidende Niederlage bei. Der Senat empfing den Sieger als Retter des römischen Volkes.

- mit der schlacht, das wird auch normalerweise so berichtet, doch den Zusammenhang hat man Dir etwas ulkig geschildert, muss ich feststellen *ggg* "unter diesem Zeichen" - das war ein Omega um ein Rho und ein Chi - eine GRIECHISCHE Kalligrafie zur Abkuerzung fuer "im Namen des Christus Jesus".

>Flavius Valerius Constantinus, der bislang der Römischen Religion folgte,

- wie gesagt, er war doch schon Katechumenen-Christ wie seine Mutter auch, er folgte nie einer roemischen Religion.

>missbrauchte nun Jesus von Nazareth und feierte sich selbst als "Christus". Als Erneuerung der Religion erfand er die Taufe, die um 314 n. Chr. erstmals als Beitrittritus zur Christlichen Religion eingeführt wurde.

- rofl - nun wird es abenteuerlich: Johannes der Taeufer machte juedische rituelle Tauchbaeder, Jesus machte das weiter nach Hirichtung des Johannes - nachher, da reist in der Apostelgeschichte - also gut 200 Jahre vor Konstantin - der Diakon Philippus mit einem aethiopichen Kaemmerer, der im Prophetenbuch Jesaja studiert und mit dem Text nicht klarkommt, da erklaert es ihm der Diakon so als auf Jesus passend, dass der ausruft: was hindert's, dass ich getauft werde? - Und da ist grad ein Fluss, Philippus tauft ihn. In der Apostelgeschichte kommt es immer wieder vor, wie die Apostel Leute mit Wasser taufen und man dadurch zu ihrer Gemeinde zaehlt. Es war von Anfang an ein Vorgang der zum Christentum gehoerte, nur nannte das die Gemeinde so: sie seien "die vom Neuen Weg" - der "alte weg", hebr.Halakha, das war das Judentum aus deren Sicht.

>Er erlaubte seine Religion neben der Römischen Religion und ernannte später das Christentum sogar als Staatsreligion.

- so ungefaehr, ja

>Auf diesen Entscheid wurden die Aufstände der jüdischen Sekten heftiger.

- Du meinst hiermit Juden im Roemerreich? Also geradezu "Aufstaende" kann man damals nichts nennen.

>Denn man sah in Flavius Valerius Constantinus den "falschen Christus" bzw. "falschen Propheten", der im Namen des echten Jesus von Nazareth weissagen würde.

>Auch andere Gelehrte aus Ägypten und dem heutigen Israel, wie z.B. Arius, versuchten gegen diese römische Irrlehre zu kämpfen. Sie versuchten die wahre Lehre des Jesus von Nazareth zu bewahren, welche im heiligen Land verbreitet war. Die Christliche Welt war deshalb in sich zerstritten und die wahre Lehre über Jesus von Nazareth gefährdet.

- ja, die Arianer hielten mehr von einem totalitaeren Weltbild, und ziemlich viel persisches Gedankengut kam dadurch aufs Tapet. Das zu klaeren wogte damals viel Streit, stimmt. Als das Konzil zu Nizaea mit Imperator Constantin zusammenkam, waren fast alle Bischoefe ramponiert, schon gefoltert und inhaftieert gewesen und vom roemischen Heidentum waren ihnen grosse Gemeinden komplett umgebracht worden, das war die 10.Martyrer-Epoche binnen 300 Jahren.

>Um seiner eigenen Religion eine Einheit zu geben, berief Flavius Valerius Constantinus 325 n. Chr. das erste ökumenische Konzil nach Nicäa ein, dessen Ausgang er wesentlich mitbestimmte. Flavius Valerius Constantinus verlegte den Schwerpunkt seiner Herrschaft nach Osten und ließ von 326 bis 330 die alte griechische Stadt Byzanz unter dem Namen Konstantinopel zur neuen Hauptstadt des Reiches ausbauen.

- hm - soweit ich weiss, war da ein Sumpf, und wenn man den herrichtete zur Hafenstadt, gab es einen guten Brueckenkopf zwischen Nord-Kontinent ab Griechenland und Vorderem Orient ab "Asia" (wo heute Tuerkei ist) ab. Ob da ein Ot vorher Byzanz hiess, weiss ich nicht, waer auch kein Problem.

>Erst nach seinem Tod schien seine errichtete Religion wieder zur der im heiligen Land verbreiteten Lehre des Jesus von Nazareth zu wechseln, welche die Entscheide des Konzils von Nicäa, also die römischen Einflüsse ablehnten.

- Du meinst das Credo? Es enthielt nicht Neues, ausser der Formulierung, dass es eindeutig nur 1 G0TT ist und Jesus in diesen hinein mitzudenken sei. Auf keinen Fall 2 oder ein anderer.

>Aber später wurden die Entscheide des Konzils von Nicäa am späteren Konzil von Konstantinopel durch Theodosius I. erneut bestätigt. Alle Nichtchristen wurden verfolgt und getötet, wenn die Taufe nicht angenommen wurde.

- nein, das ist auch falsch. Es wurden allerdings dann spaeter die heidnischen Menschenopferkulte verboten, wie diese Festspiele mit Gladiatoren, die immer wen im Kampf toeten mussten - das waren Totengedenkfeste, uebrigens - aber nicht alle Welt wurde zwangsgetauft.

- das Weitere hat nichts mehr mit Deiner These zu tun, denke ich.
mfG WiT :)

>Flavius Valerius Constantinus, der als Konstantin der Grosse bekannt wurde, einte ein wankendes Weltreich, reorganisierte das Staatswesen und bereitete den Boden für den Sieg des Christentums gegen Ende des 4. Jahrhunderts. Konstantin war der erste Kaiser, der im Namen Christi regierte. Er begründete den Anspruch, dass der Kaiser als Stellvertreter Christi nicht nur Herr des Staates, sondern auch Herr der Kirche sei, und legte damit den Grundstein für das mittelalterliche christliche Europa.

- er war nicht "Stellvertreter Christi" - sondern das waere doch Quatsch!
- nicht fertig getauft, aberStellvertreter? Oder : liegt im Sterben, laesst sich nun vollstaendig taufen - um als Stellvertreter sogleich schon wieder zu sterben????
- Als Imperator Roms hatte er einen Rang in etwa der Hoehe eines obersten Priesters, denn er liess Religionen fuer sein Reich zu oder nicht.
Er war niemals Bischof, und nur die Pontifices (Priester) konnten ihrer G0ttheit Vertreter sein.
Sein Bischof zu Rom hiess Sylvester, er selbst residierte in Trier an der Mosel, wenn nicht in Konstantinopel, Trier war die Nord-Hauptstadt Roms, Mailand seit Imperator Decius die mittlere Residenz - getauft hat ihn Bischof Eusebius schliesslich.

>Auszüge aus Geschichtsbüchern, Gruss Ahmet

tja, wie ich sagte, so ganz normal wissenschaftliche Buecher waren da wohl nicht dabei?

mfG WiT :)





Antworten:

Die Ewige Religion