Re: Gilt nun das Gesetz Mose für Christen oder nicht?

Die Ewige Religion

Geschrieben von Ahmet am 21. Jul 2006 11:46:36:

Als Antwort auf: Re: Gilt nun das Gesetz Mose für Christen oder nicht? geschrieben von Andi am 20. Jul 2006 20:31:

Hallo Andi,

Danke für die Antwort. Mit der Definition bin ich mit Dir einig. Kleine Anmerkung wäre noch, dass Jesus unter Gesetz und Menschengeboten klar unterscheidet (Mt 15.8).

Andi: Ok, was sagt das Gesetz, was mit Menschen passiert, die das Gesetz brechen, d.h. die vor Gott sündigen? In 2.Mo 32,33 lesen wir: "Der Herr aber sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den lösche ich aus meinem Buch aus".

Ich möchte hier etwas ausführlicher werden, um es richtig zu verstehen. Du Zitierst hier die Bibelstelle, wo laut Jesus das wichtigste im Gesetz gebrochen wurde. Die Liebe zu Gott wurde damals also gebrochen, indem der ewige Gott durch ein goldenes Kalb ersetzt bzw. abgebildet wurde. Hier nochmals der ganze Abschnitt, nachdem Mose zum Volk zurück kehrte und das Volk ein goldenes Kalb anbetete:

2.Mose 32,30 Und es geschah am folgenden Tag, da sagte Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde begangen. Doch jetzt will ich zum HERRN hinaufsteigen, vielleicht kann ich Sühnung für eure Sünde erwirken. 31 Darauf kehrte Mose zum HERRN zurück und sagte: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen: sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht. 32 Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast, aus. 33 Der HERR aber sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den lösche ich aus meinem Buch aus. 34 Und nun gehe hin, führe das Volk an [den Ort], den ich dir genannt habe! Siehe, mein Engel wird vor dir hergehen. Am Tag meiner Heimsuchung, da werde ich ihre Sünde an ihnen heimsuchen. 35 Und der HERR schlug das Volk [mit Unheil] dafür, daß sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron gemacht hatte.

Mose hat sich also als Opfer für das Volk angeboten. Der ewige Gott aber hat darauf geantwortet, dass jeder Mensch, der Gott verlässt, auch vom ewigen Gott nicht mehr berücksichtigt wird. Also streicht Gott den Begleit-Engel für die betroffene Person von der Liste. Und Mose behält seinen Engel weiterhin, denn er hat ja nicht gesündigt.

Findest Du das nicht auch gerecht? Ungerecht wäre, wenn der Diener Gottes, hier Mose, ein hingebungsvoller Gläubiger für andere Sünder von Gottes Führung gestrichen worden wäre. Ich finde, jeder Mensch hat selbst die Verantwortung vor Gott zu tragen. Gott ist gütig und gerecht. Und er vergibt auch, wenn Gott (als Richter) es für richtig hält, wie wir in 1.Mose 18,26 lesen können:

Da sprach der HERR: Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finde, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben.

Sonst wäre Gott ja nicht der Richter der Welt, wenn er nicht Barmherzig und Vergebend wäre?

Andi: Wenn Jesus sagt, er ist gekommen um das Gesetz zu erfüllen(!) (gehalten hat er es auch, aber nur deswegen hätte er nicht kommen brauchen),.....

Das stimmt, Jesus kam nicht nur, um das Gesetz zu erfüllen. Aber weil er das ewige Gesetz gerade erfüllte, wurde er vielleicht von Gott auserwählt, die Menschen aufzuklären, weil die damaligen Vertreter Gottes (Pharisäer als Hohenpriester) das Gesetz nach ihren Wünschen verändert hatten und mit diesen Menschengeboten (wie Jesus sie nannte) eben Widersprüche zum Wort Gottes entstanden.

Jesus war der Aufklärer und Sprecher Gottes. Er wollte nichts ändern, sondern vielmehr rückgängig machen, was wegen den Schriftgelehrten plötzlich vom ewigen Gesetz abwich.

Sonst würde er ja im darauf folgenden Vers nicht sagen:

Matthäus: 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. 19 Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel. 5,20 Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit vorzüglicher ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen.

Das lehrt Jesus deshalb, weil in der Überlieferung geschrieben steht:

5.Mose 13,1 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun. Du sollst zu ihm nichts hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen.

Also wir sehen, in den oben erwähnten Bibelstellen kann nirgends ein Opfertod durch Jesus ausgelegt werden.

Andi: dann bedeutet das, dass er die von Gott festgesetzte Strafe selbst trug. Und das obwohl (und nicht weil) er lebte wie er lebte. Nur so konnten Du und ich von den uns erwartenden Konsequenzen freigekauft werden.

Vielleicht gibt es eine andere Evangelienstelle (Zitat von Jesus)? Dann können wir damit weiterarbeiten und herausfinden, ob Jesus wirklich als Opfer für anderer Menschen Sünden gestorben ist? Das aktuell besprochene Jesus-Zitat jedenfalls erwähnt keine solche Opfer-Eigenschaft. Oder habe ich etwas falsch verstanden?

Liebe Grüsse
Ahmet




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