Re: An Ahmet
Geschrieben von Ahmet am 03. Juli 2001 23:14:42:
Als Antwort auf: An Ahmet geschrieben von Safiya am 01. Juli 2001 12:48:08:
Hallo Safiya
>> du schreibst dass du nicht einer von Menschen geschaffener Religion befolgst sondern Gott,wie kannst du Gott folgen ohne Religion?
Ich brauche kein System, dass mir sagt, was ich zu tun habe, wenn ich das selbst nachlesen kann. Ausserdem fühlt man im Herzen, was der Mensch braucht oder eben nicht erleben möchte. Die Religion hingegen ist ein System, wo Menschen bestimmen, wo es lang gehen soll. Genau aus dem Grunde gibt es ja auch mehrere Religionen. Gott, der als vollkommen gilt und als ewig gesehen wird, der würde nie etwas an seiner Vollkommenheit ändern. Nach ihm gäbe es noch immer, wenn man dies "Religion" nennen möchte, nur eine "ewige Religion", die aber keinen Namen hat, da die Menschheit sich nicht voneinander unterscheiden sollten.
>> Du schreibst dass du seine herabgesandten Schriften ernst nimmst,aber du nimmst keine für dich an,denn sonst würdest du doch einer Religion angehören...
Um meine Ansicht verstehen zu können müsstest Du die Geschichte der Religionen kennen. Gehen wir doch mal in die Zeit von Jesu zurück. Damals, als Jesus lebte und die Evangelien gesandt wurden, gab es das heutige Christentum noch gar nicht. Jesus sah sich als einen Gottesgläubigen Menschensohn, der sich nicht den Pharisäern (Schriftgelehrten) hingab. Die Pharisäer schrieben die Kommentare zur Torah und brachten zudem noch neue Rituale, welche Jesus nicht akzeptierte, da diese neuen Lehren die ewige Lehre Gottes verfälschten. Das steht in den Evangelien seit 100 n.Chr. Vom Christentum war also noch immer keine Spur. Erst 250 Jahre später wurden die Fundamente des heutigen Christentum gestalltet. Also erst viel später nach dem Gott die Evangelien gesandt hat.
Wenn ich mich in dieser Zeit eingliedern müsste, dann wäre ich einer von der Zeit vor dem Christentum, also denkend wie Jesus.
Aber auch beim Islam geschah das gleiche. Als Mohammed die Eingebung (Koran) von Gott bekam, da war noch keine Spur von einem Islam, wie wir ihn heute kennen. Mohammed brachte nicht den Islam, sondern erinnerte die Menschen an den Gott, der bei der damaligen Bevölkerung in Vergessenheit geraten ist. Also an den Gott, der schon von Jesus und Moses wahrgenommen wurde. Vom heutigen Islam sprach Mohammed gar nicht. Er sprach vom Frieden, den man erreichen kann indem man sich alleine Gott hingibt (arabisch = islam). Denn wenn jeder Mensch sich gottergeben (arabisch = muslim) verhalten würde, so gäbe es keinen Krieg mehr. Der Krieg wurde nur noch, um sich zu verteidigen geduldet (djihad). Zu dieser Zeit waren grosse Glaubenskriege im Gange. Das beste Beispiel ist der Streit innerhalb der Kirche, wo man Jesus als Sohn Gottes in drei teilte (Trinität). Der heutige Islam entstand erst nach eienm Streit, wo man einen Nachfolger von Mohammed bestimmen wollte. Mohammed selbst wollte keinen Nachfolger, und hat deshalb auch keinen bestimmt. Wo dann im Streit zwei Parteien auseinander gingen, da entstand erst der heutige Islam.
Wenn ich mich in dieser Zeit eingliedern müsste, dann wäre ich einer von der Zeit vor dem Streit um die Nachfolge. Also denkend wie Mohammed.
>> Nun frage ich dich:Wie kannst du sagen Seine Schriften ernst zu nehmen und andererseits sie abzulehnen?
Den Koran selbst nehme ich sehr ernst. Aber was die Kalifen und Schriftgelehrten als Kommentare zum Koran schrieben, das macht ja den heutigen Islam aus. Wären die Zusatzschriften nie entstanden, so gäbe es den heutigen Islam nicht. Es gäbe dann nur einen ergebenen Glauben an Gott, der mit dem Frieden gehalten würde, weil alle Menschen sich nur Gott selbst hingeben würden.
>> Im Qur`an steht:"Und folge dem,was dir offenbart wurde,und sei geduldig,bis Allah(Ich benutze lieber Allah als Gott,weil man Gott ins Plural setzen kann,Allah nicht) richtet;denn ER ist der beste Richter."Sura 10/109
Also folgen wir doch alle den offenbarten Schriften, denn alle (Rigveda, Torah, Evangelien und Koran) erwähnen das letzte Gericht......
Gruss
Ahmet
>> gruss Safiya