Re: Stern heute als Symbol, aber damals ein Wort!

Die Ewige Religion

Geschrieben von Ahmet am 22. Jun 2006 17:44:48:

Als Antwort auf: Stern als Symbol geschrieben von Johann am 16. Jun 2006 12:15:

Das Pentagramm sieht heute zwar aus wie ein Symbol. Ist aber in unserer Religion ein "Wort". Und zwar ist es das Wort für "Gott, den Schöpfer".

Um das verstehen zu können müssen wir den Ursprung unserer Schrift kennenlernen:

Keilschrift
Die altmesopotamische Keilschrift ist die älteste Schrift. Sie wurde von den Sumerern entwickelt und hat ihren Namen vom keilförmigen Abdruck des Schreibgriffels aus Rohr, mit dem in feuchte Tontafeln geritzt wurde. Die, dann gebrannt, sehr dauerhaft waren. Archäologen fanden bisher ca. 500'000 solcher Tafeln, seien es Bruchstücke oder unversehrte. Nach solchen Tafeln konnte auch das Gilgamesch-Epos rekonstruiert werden (Biblische Geschichten, die schon bei den Sumerern erzählt wurden).

Die ältesten Formen der Keilschrift bestanden aus Piktogrammen (Piktographie). Es war jedoch viel leichter, gerade Linien in den weichen Ton zu drücken, als die unregelmäßigen Linien eines Piktogramms zu zeichnen. Deshalb wurden Schreibwerkzeuge entwickelt, die geeignet waren, konisch zulaufende Abdrücke zu machen. Konturen der Piktogramme wurden nach und nach in keilförmige Muster umgewandelt, die schließlich ein solches Maß an Stilisierung aufwiesen, dass sie den ursprünglichen Piktogrammen kaum noch ähnelten.

Ursprünglich entsprach ein Zeichen einem Wort.

Da Wörter, die nicht unmittelbar abgebildet werden konnten, durch Piktogramme von im weitesten Sinne verwandten Objekten ausgedrückt wurden (z. B. Gott durch einen Stern, stehen und gehen durch einen Fuß), standen einige Zeichen für mehrere Worte. Die meisten sumerischen Worte waren einsilbig, daher entsprachen die Zeichen – unabhängig von ihrer ursprünglichen Bedeutung – bald nur noch einzelnen Silben. Zeichen, die als Wortzeichen oder Logogramme anfangs mehr als ein Wort darstellten, erhielten nun auch verschiedene Silbenwerte. Diese Vielfalt an Möglichkeiten wird als Polyphonie bezeichnet. Andererseits weist das Sumerische viele Worte auf, die trotz unterschiedlicher Bedeutung die gleiche Lautgestalt aufweisen (Homonyme). Silbenwerte, die man Homonymen entnimmt, stimmen in der Lautung überein. Man nennt sie Homophone.

Die voll entwickelte Keilschrift verfügte über mehr als 600 Zeichen. Ungefähr die Hälfte der Zeichen konnte entweder als Logogramm oder als Silbe eingesetzt werden, die anderen waren nur Logogramme. Logogramme legten auch die Klasse (Mensch, Baum, Stein) fest, zu der ein Wort gehörte. Das System der Keilschrift blieb während der ganzen Zeit ihres Bestehens eine Mischung von Logogrammen und Silbenzeichen. Wenn sie auf eine andere Sprache angewandt wurde, las man die Logogramme einfach in dieser Sprache. Auch wenn zu manchen Zeiten eine Tendenz zur Vereinfachung der Schrift durch die Reduzierung der Anzahl der Logogramme und durch Nutzung der Polyphonie bestand, wurde der Schritt zu einem Alphabet (bei dem jedes Zeichen einem Laut entspricht) nicht vollzogen. Lediglich die ugarischen und die altpersischen Schriften erreichten dieses Stadium.





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